Brasilien WM 2014

Reise in ein Land das den Fußball liebt

Bürgermeisternationalmannschaft in Brasilien

Wie hat es unser Welttorhüter Manuel Neuer gesagt: „Ganz Deutschland ist Weltmeister, wir alle sind Weltmeister.“ Mit der Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister (DFNB) durften auch die fußballspielenden Deutschen kommunalen Oberhäupter einen Teil dieses Weges zum 4. WM Titel direkt vor Ort in Rio live miterleben. Ähnlich wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika besuchten die deutschen Bürgermeister in der Zeit der Achtel- und Viertelfinalspiele die brasilianische Metropole am Zuckerhut.


Zwei Siege für die Bürgermeister

Die Bürgermeistermannschaft, die mit ihren Ehefrauen nach Rio angereist war, war selbst in 2 Spielen am Ball. Die konnten sie beide erfolgreich für sich gestalten. Zum einen setzte sich die Mannschaft gegen eine brasilianische, kommunale Fußballauswahl mit 5:4 Toren durch. Zum anderen spielten sie gegen eine Journalisten Mannschaft aus Vertretern des ZDF und der ARD und siegten dort mit 3:2. Gerade das Spiel gegen die Journalisten bei über 30 Grad in der Mittagssonne machte zumindest ansatzweise deutlich, unter welchen schwierigen klimatischen Bedingungen die Weltmeisterschaft durchgeführt wurde. Denn viele Spiele wurden in Städten nördlich von Rio durchgeführt bei wesentlich schwierigeren klimatischen Bedingungen. So musste auch die Mannschaft der DFNB an ihre Leistungsgrenze gehen.

Interessante Begegnungen blieben in diesen Spielen nicht aus. So lernte die Mannschaft im Spiel gegen die Brasilianer „Oi“ Wagner kennen der im Favela Cidade de Deus noch ein Hauptakteur für die Mannschaft im weiteren Verlauf der Reise wurde. Im Spiel gegen die Fernsehjournalisten wirkte als Mittelstürmer der Leiter des ZDF- Sportstudios, Alexander Antoniadis, sowie im Tor der „Weltenbummler“ Lutz Pfannenstiel, mit. Verstärkt hatte sich die Mannschaft mit dem deutschen Footvolley- Nationalspieler Mo Obeid. Dieser ist zurzeit auf Welttournee mit dem Beachvolleyball Olympiasieger Jonas Reckermann und machte Werbung für seine Sportart an den Stränden von Rio.

Einen ausführlichen Spielbericht erhalten Sie hier (61 KiB).


WM-Stimmung im legendären Maracana

Ein Highlight der Reise waren natürlich die beiden WM-Spiele im legendären und mit über 74.000 Zuschauern ausverkauftem Maracana Stadion. Dieses Stadion ist zwar vollständig für die Weltmeisterschaft erneuert worden, hat dadurch aber von seiner Aura und Atmosphäre nichts eingebüßt. Das Achtelfinale zwischen Kolumbien und Uruguay (2:0) mit zwei wunderschönen Toren durch den späteren WM Torschützenkönig James Rodriguez aus Kolumbien brachte die Atmosphäre schon im Besonderen herüber. Dass dann am Ende der Woche folgende Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich (1:0) war an Emotionen und Gänsehaut nicht zu überbieten. Hier war es sehr schön zu erkennen, dass eine Fußballweltmeisterschaft auch gleichzeitig ein Volksfest aller Nationen dieser Erde darstellt. In ihren jeweiligen Nationaltrikots und Fan-Kostümen gab es Begegnungen mit Mexikanern, Brasilianern, Argentiniern, Kolumbianern, Holländern, Franzosen und vielen mehr. Gekrönt wurde der Tag des deutschen Halbfinaleinzuges mit einem Besuch im Garten der Residenz des deutschen Generalkonsuls, wo beim Public Viewing mit über 300 Gästen der brasilianische Sieg gegen Kolumbien (2:1) praktisch live miterlebt werden konnte.
Bei diversen Kaltgetränken konnte dabei gleichzeitig auf der Terrasse der Residenz ein wunderschöner Blick über Rio mit dem Zuckerhut im Hintergrund genossen worden.


Soziale Aspekte dürfen nicht fehlen

Wie immer gab es bei den Reisen der Bürgermeistermannschaft auch soziale Aspekte, die auf dem Programm standen. Neben Gesprächen mit dem deutschen Generalkonsul, Harald Klein, dem Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rio, Felix Dane, und dem Leiter der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Dr. Rüdiger Ahlers, von denen es Hintergrundinformationen zum Leben in Brasilien und dem politischen System gab, besuchte die Mannschaft auch 2 Favelas (Armenviertel). Hier wurde der DFNB ein Projekt der GIZ in der Verbindung von Kindern und Sport vorgestellt, welches über das Auswärtige Amt und durch einen Besuch der Bundeskanzlerin zu Beginn der Weltmeisterschaft bereits in den öffentlichen Blickpunkt gerückt wurde.

Des Weiteren wurde in dem Favela Cidade de Deus, Filmkulisse für den brasilianischen Kino-Streifen „City of God“, das Projekt „Observa Rio“ vorgestellt. Dieses Projekt, in dem Kinder über Fußball von der Straße geholt werden, wird durch in ihren Gemeinden gesammelte Spenden der Bürgermeister in Höhe von 6.500 € unterstützt. Hiermit wird der Fortbestand dieses Projektes durch Übernahme der anstehenden Personalkosten gesichert. Gerade eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Favelas von Rio liegt den deutschen Bürgermeistern ganz besonders am Herzen. Denn neben dem Glamour und der Freudenfeste während einer Fußballweltmeisterschaft in dieser wunderschönen Stadt gibt es auch die andere Seite mit den negativen Lebensbedingungen vieler Menschen. Die DFNB hatte sich dieses Projekt für ihre Unterstützung mit Hilfe der deutschen Susanne Weber ausgesucht, die gleichzeitig für das ZDF vor Ort in Brasilien tätig ist und in dem Armenviertel bereits eine Dokumentation gedreht hatte. So ist auch der Kontakt zu „Oi“ Wagner entstanden, der die Mannschaft mit weiteren Vertretern aus dem Favela durch diesen Stadtteil führte. Auf diese Weise konnten sich die deutschen Bürgermeister zusammen mit ihren Ehefrauen hautnah von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit ihrer Unterstützung überzeugen.


Touristisches Rahmenprogramm darf nicht fehlen

Auf dem Programm der deutschen Bürgermeisterwoche in Rio standen ebenfalls die mit der Stadt in direkter Verbindung zu bringenden touristischen Höhepunkte. Das heißt Christus Statue, ein Besuch auf dem Zuckerhut mit atemberaubendem Blick über die Stadt, die Strände von Copacabana und Ipanema mit einem Bad im Atlantik, sowie der botanische Garten als Regenwald inmitten der Stadt. Bei all diesen Besuchen war das ausgelassene, teilweise euphorische Gefühl, eine Weltmeisterschaft hautnah zu erleben, gegenwärtig. Dazu zählten auch viele Begegnungen mit bekannten deutschen Fernsehpersönlichkeiten, wie zum Beispiel Reinhold Beckmann, Oliver Kahn, Christoph Daum, Paolo Rink, Eduard Geyer und am Strand vor dem deutschen Mannschaftshotel mit dem Arzt der deutschen Mannschaft, Dr. Müller-Wohlfahrt.

Dass die unzähligen brasilianischen jungen Fußballtalente auch organisiert gesichtet und ausgebildet werden war ein weiterer Programmpunkt der Reise. Zwar nicht ansatzweise so breit wie im deutschen Fußball aufgestellt, aber mit ähnlichem Anspruch gehen auch brasilianische Traditionsvereine mit ihrem Nachwuchs um. Der Fußballclub Botafogo in Rio, der legendäre Fußballgrößen wie Garrincha oder Didi vor vielen Jahrzehnten als spätere brasilianische Weltmeister hervorgebracht hat, stellte der DFNB sein Nachwuchsleistungszentrum vor.

Zu den Reisen der deutschen Mannschaft ins Ausland ist noch anzumerken, dass die Bürgermeister die Kosten für diese Reisen selbstverständlich selbst übernehmen. Dadurch erhalten die Spendenprojekte im In- (in der Regel für SOS Kinderdörfer) und Ausland noch einmal eine höhere Glaubwürdigkeit.


DFNB-Team sucht noch Verstärkung

Da der deutsche Städte- und Gemeindebund die Bürgermeistermannschaft mittlerweile als wichtigen Botschafter und Imageträger für unser Land ansieht, wird auch Wert auf entsprechendes sportliches und fittes Auftreten gelegt. Das heißt, alle Bürgermeisterkollegen, die sich durch diesen Artikel und eigene fußballerische Aktivitäten motiviert sehen, sind aufgerufen, die Mannschaft einmal selbst zu verstärken.

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